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Amtlich Pfaffenhofen

Amtlich Pfaffenhofen | 07.03.2025

Bericht aus der Gemeinderatssitzung Februar 2025

TOP 1 Bekanntgabe der nichtöffentlichen Beschlüsse vom 29.01.2025

Der Gemeinderat hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 29.01.2025 einer Jubiläumsgabe in Höhe von 500 € an den Liederkranz Pfaffenhofen e.V. zugestimmt.

Top 2 Vortrag Netze BW zur aktuellen Situation im Stromnetz Pfaffenhofen

Das Pfaffenhofener Stromnetz im Blick

Die Stromnetze der Energieversorger sind inzwischen zu komplizierten Gebilden geworden. Die Kabelstränge bringen heutzutage nicht nur den Strom vom Kraftwerk zum Endverbraucher an die Steckdose, sondern sie müssen auch den von den Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und Windrädern erzeugten Strom aufnehmen und zu den Trafostationen zurück transportieren, erläuterte Kevin Schlund dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Das Stromnetz immer stabil zu halten und allen Kunden immer ausreichend Strom zur Verfügung zu stellen, auch wenn keine Sonne scheint und kein Wind bläst, sei jetzt schon eine technische Herausforderung und würde zukünftig nicht einfacher, erklärte der EnBW-Regionalmanager für das Verteilnetz. Um auf die Schwankungen bei PV-Strom und Windkraftanlagen schnell und flexibel reagieren zu können, setzt man bei der EnBW deshalb zukünftig vermehrt auf neue Gaskraftwerke.

Ins Pfaffenhofener Stromnetz hat die EnBW in den Jahren 2020 bis 2024 knapp 1,5 Millionen Euro investiert, berichtete Kevin Schlund. Hauptsächlich in Erneuerungsmaßnahmen im Nieder- und Mittelspannungsnetz, in neue Umspann- und Trafostationen sowie in die Erschließung von Baugebieten. Wie sicher die Stromversorgung in Pfaffenhofen ist, zeigt ein Blick in die Ausfallzeitenstatistik: Bedingt durch einen Großschaden bei Baggerarbeiten fiel 2024 der Strom insgesamt 20,19 Minuten aus. Im Jahr zuvor waren es 1,07 Minuten und 2022 sogar nur 0,10 Minuten im jeweils gesamten Jahr. Im ganzen Bundesgebiet lag 2022 der Stromausfall bei 12,2 Minuten und im Nachbarland Österreich 24,2 Minuten. In den USA hatten die Menschen an 336 Minuten im Jahr 2022 keinen Strom.

Interessant ist auch ein Blick in die Entwicklung des Stromverbrauchs und die Stromeinspeisung in Pfaffenhofen: 2021 wurden in Pfaffenhofen insgesamt 8405 Megawattstunden (MWh) Strom verbraucht und knapp 1900 MWh Strom aus PV-Anlagen eingespeist. In den Jahren 2022 und 2023 sank der Stromverbrauch um rund 1000 MWh auf 7387 MWh. Die Einspeisung allerdings erhöhte sich in der Zeit nur geringfügig auf knapp 2000 MWh. Insgesamt waren 2023 in Pfaffenhofen 213 PV-Anlagen und zwei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bei der EnBW angemeldet. Auch die Entwicklung der Elektromobilität im Ort zeigt nach oben. Bis 2020 gab es in Pfaffenhofen nur eine öffentliche Ladestation. Seit 2024 sind nun insgesamt 26 Ladestationen mit 28 Ladepunkten und einer Gesamtleistung von 404 Kilowattstunden installiert. 32 Vollelektrische und 16 Plug-in-Hybrid Autos sind in Pfaffenhofen und Weiler angemeldet. Am Gesamtfahrzeugbestand sind das allerdings nur rund 2,8 Prozent. Ein stetiger Anstieg in den letzten zehn Jahren gab es auch bei installierten Wärmepumpen: 85 Stück waren es Ende 2023.

„Alle müssen in den nächsten Jahren weitreichende Entscheidungen zum Thema Energieinfrastruktur treffen“, sagte der EnBw Manager. Nicht nur die Politiker, „die Infrastrukturwende findet in jeder Kommune, jedem Unternehmen und in jedem Haushalt statt“, betonte Kevin Schlund.

Für die EnBW bedeutet dies ein vorausberechnetes Investitionsvolumen bis 2045 von rund 36 Milliarden Euro in neue Umspannwerke, neue Trafostationen und rund 40000 Kilometer neue Kabeltrassen.

Insgesamt hat die EnBW 5400 Mitarbeitende und etwa 600 Auszubildende an seinen 92 Standorten und 17 Aus- und Weiterbildungszentren in Baden-Württemberg. Für die Stromversorgung der rund 2,3 Millionen Kunden unterhält der Stromversorger mehr als 96000 Kilometer Kabel und Freileitungen. Knapp 250000 Kunden werden über insgesamt 5325 Kilometer Gasleitungen mit Erdgas versorgt und in Stuttgart 104000 Kunden mit Trinkwasser. wst

Top 3 Klimaschutzmanagement - Bericht der Klausurtagung

Den Klimaschutz und die Anpassung zum Klimawandel hat sich der Gemeindeverwaltungsverband Oberes Zabergäu (GVV) auf die Fahnen geschrieben und dafür mit Serina Hirschmann auch eine Klimaschutzmanagerin eingestellt, mit Büro im Güglinger Rathaus. Zu einem ersten Einstieg in das komplexe Thema Klimaschutz waren im November 2024 die beiden Gemeinderäte von Pfaffenhofen und Güglingen bei einer Klausurtagung in der Klimaarena in Sinsheim. Das Ergebnis dieses Workshops stellte die Klimamanagerin jetzt im Gemeinderat vor.

Zehn Maßnahmen mit denen der Klimaschutz auf kommunaler und GVV-Ebene im oberen Zabergäu vorangebracht werden soll, haben die beiden beteiligten Gemeinderäte erarbeitet und priorisiert. Ganz oben auf der Agenda steht die Gründung eines Arbeitskreises mit ehrenamtlichen Mitstreitern. Die Umgestaltung der Ortsdurchfahrten und das schon bestehende Starkregen- und Hochwassermanagement weiter ausarbeiten und in der Bevölkerung bekannt zu machen, sind weitere angedachte Punkte. Ebenso Maßnahmen zum Hitzeschutz bei der Umgestaltung von Straßen und Plätzen, sowie das Radverkehrskonzept überprüfen, fortschreiben und realisieren für eine lebendigere Ortsmitte. Wenn es finanziell möglich ist, vor allem für die Hauseigentümer, könnte man sich auch vorstellen, Thermografieaufnahmen (Wärmebilder) der Häuser anzubieten. Auch die energetische Bewertung der kommunalen Liegenschaften steht im Maßnahmenkatalog. Angedacht haben die Workshopteilnehmer auch, im Herbst eventuell eine sogenannte „Energie-Geld-Spar-Messe“ zu veranstalten bei der die Besucher zu klimafreundlichen Maßnahmen an ihren Häusern oder Wohnungen motiviert werden könnten. Für diese Messe sollen dann auch örtliche Handwerker, Energieberater und auch Banken mit ins Boot kommen. Wichtig bei dem erarbeiteten Maßnahmenkatalog sei jedoch, dass die Planungshoheit nach wie vor die jeweiligen Kommune hat, betonte Serina Hirschmann.

Auf breites Interesse stieß in der Ratsrunde auch der Plan, ein „Repair-Café“ fürs obere Zabergäu zu gründen. An den rechtlichen Rahmenbedingungen für dieses Projekt würde sie bereits arbeiten, gab die Klimaschutzmanagerin auf Nachfrage bekannt. Serina Hirschmann betonte in dem Zusammenhang ausdrücklich, dass man bei Fragen, Wünschen und Anregungen, nicht nur zum Thema Repair-Café, sondern auch zum Gesamtthema Klimaschutz, sie jederzeit im Güglinger Rathaus kontaktieren könne. wst

TOP 4 Neubau einer Waschplatte am Bauhof

Der Gemeinderat hat die Firma Haas GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Güglingen mit der Errichtung einer Waschplatte am Bauhof für einen Betrag in Höhe von 116.620 € beauftragt.

TOP 5 Durchführung der Eigenkontrollverordnung, Teilabschnitt 2

Vergabe von Ingenieurleistungen

Das Ingenieurbüro i-motion aus Ilsfeld wurde mit der ingenieurmäßigen Betreuung der TV-Kanaluntersuchungen und Auswertung der Kanalsanierung des 2. Teilabschnitts im Rahmen der Eigenkontrollverordnung vom Gemeinderat beauftragt.

TOP 6 Genehmigung von Spenden

Bei der Gemeindekasse sind die ersten Spenden für das Frosch- und Schneckenfest eingegangen. Der Gemeinderat hat die Spenden angenommen.

TOP 7 Vergabe eines Bauplatzes im Baugebiet „Gehrn Erweiterung West“

In seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat den Verkauf eines Bauplatzes im Neubaugebiet „Gehrn-Erweiterung-West“ zugestimmt.

TOP 8 Baugesuche

- Im Littschuh, Flst. 4956 – Neubau einer Doppelgarage

Das gemeindliche Einvernehmen für das Bauvorhaben wurde nicht erteilt.